Samstag, 28. Februar 2015

Was am Schoensten war

Also, das was wirklich das Schoenste war, wie lieb die Peruaner mit den Kindern umgehen. Bei den aermsten Leuten, haben die Babys ganz schoene rosa Haekeljaeckchen an und die groesseren bekommen Zopfhalter oder Leuchteschuhchen. Die Kinder werden gekuschelt und klettern an den Eltern herum. Maedchen oder Junge ist dabei egal. Und Papa tragen die schlafenden Kinder genauso selbstverstaendlich herum, wie die Mamas.


Ansonsten fand ich auch das Selbstbewustsein der Peruaner schoen. Diese schoenen Trachten und die lustigen Huete. Und dass sie auch ganz stolz und interessiert ihre eigenen Staetten anschauen.
Mit den Rucksack hier rumreisen ist wirklich ganz sicher. Im Unterschied zum Fahrradfahren hat man dann jeden Abend eine Dusche - mal auch eine warme. Und wenn man abends seine Sachen waescht, sind sie am naechsten Morgen  trocken.


Allerdings hat man immer das Problem, dass man beim Vorwaertskommen auf andere angewiesen ist. Und die Organisation der Buslinien ist gelinde gesagt caotisch. Es gibt lauter verschiedene private Buslinien. Die fahren im unguenstigsten Fall alle von verschiedenen Stellen ab. Und dann noch moeglichst zu gleichen Zeit.Wenn man also von Lima nach Nasca will. Muss man in Lima ca. 12 verschiedene Busbahnhoefe abklappern. Um dann festzustellen, das Flores und Cruz der Sur, dorthin fahren.

Und am Endes fahren beide Busse um 8:00 Uhr von verschiedenen Stellen los. Und machen dann auf der Landstrasse Wettrennen.

Jetzt fahr ich erst mal zu meinen Maeuschen nach Hause. Aber in dieses schoene Land komm ich gerne wieder.

Sonntag, 22. Februar 2015

Machu Picchu


Also zuerst waren wir am Titicacasee. Dort gibt es gemeindebasierten Tourismus. Das ist das Nachfolgesystem der ehemaligen komunalen Bearbeitung der Terrassenfelder.
Es funktioniert so, dass die ankommenden Touristen auf den Inseln vom Gemeinderat an Gasteltern verteilt werden. Dabei kommt dann jede Familie dran und jeder kann von diesem Verdienst profitieren. Auch auf die Gaststätten werden die einzelnen Boote verteilt. Und die Gaststätten werden wöchentlich von anderen Familien betrieben.

Wir waren bei Marucha. Marucha hat einen Mann, eine Tochter und ihre Eltern im Haus. Verdienst kommt nur von den Touristen und durch Tagelohnarbeit in der Landwirtschaft. Es gab ein schönes warmes Bett und tolle Aussicht. Strom gab es nicht. Aber dafür wurden wir zu allen Events begleitet. Vom dem fuer uns gekochten Essen haben wir immer nur eines genommen. Es hätte der Familie sonst gefehlt.

Sehr lustig war auch der Muetzencode der Männer auf der Insel. Jungen haben weis/rot gestreifte Mützen. Ab 5 Jahre wird der Zipfel nach Hinten geschlagen. Ab 15 Jahre und ungebunden nach links, verlobt nach rechts. Und verheiratete tragen eine blau/rot gestreifte Mütze - witzig.

Auf einer Schilfinsel haben wir auch angehalten. Die Egis sind Schilfboot gefahren. Ich hab mit den Kindern gespielt. Sie haben mir erzählt, dass sie jeden Tag mit dem Boot zur Schule fahren. Ob es stimmt weiss ich nicht. Manche Sachen werden fuer die Touris auch ein bisschen inszeniert.




Dann sollte der MachuPicchu drankommen. Aber  250€ pro Person können einen ja doch abschrecken. Hier hat die Regierung voll zugeschlagen. Der Ort am Fuss des MachuPicchu ist nur durch die Bahn zu erreichen - es gibt keine Strasse dorthin. Und diese Bahntickets kosten fuer nicht Ortsansaessige ein Vielfaches der normalen Preise.



Aber seit ca. drei Jahren gibt es eine Alternantivroute. Man fährt mit dem Bus bis auf die Gegenseite zu einem Wasserkraftwerk mitten im Dschungel. Von dort läuft man dann bis zum Basisort Agua Calientes ca. 10 km. Es war eine spannende Wanderung. Am nächsten Tag goss es früh aus Kannen. Ich sollte die Egis wecken. Hab ich gedacht, wenn ich Thomas das jetzt sage, dass nach der lagen Bussfahrt, der unkoordinierten Gruppenbetreuung jetzt auch noch stroemender Regen ist, wo er um 4:00 Uhr aufstehen soll, legt er sich wieder ins Bett.

Hab ich also nichts gesagt und eine halbe Stunde spaeter hat es nur noch genieselt. Oben hatten wir dann noch Wolken rings um uns her - das hat die mystische Stimmung der Anlage eigentlich unterstuetzt. Fuer die Fotos hat es sich dann in der nächste Stunde aufgeklärt - perfekt eigentlich. Dann kam der anstrengenden Abstieg (2.000 Stufen und die nicht nach europäischer DIN-Vorschrift ausgehoeht) - wieder die schöne Wanderung zurück - und dann leider noch die anstrengende Busfahrt von 6h.

Das nächste Mal bleiben wir auf alle Fälle 2 Nächte hier :-)

Samstag, 14. Februar 2015

Colca-Canyon

Also von Arequipa sind wir zum Colcacanyon gefahren. Dabei sind wir ueber den Pass de Patapampa gefahren. Der liegt auf 4910m Hoehe und ist hoeher als die Rocky Mountains. Von dort aus sieht man 8 schneebedeckte Vulkane - der hoechste Ampato hat 6.310m Hoehe.
Der Canyon am naechsten Tag hat eine Tiefe von 3.200m und ist somit der zweittiefste Canyon der Welt -tiefer als der Grand-Canyon. Und es ist das größte Gebiet von Terrassenfeldern der Welt - alles Superlative und trotzdem war es schoen :-)

Die Menschen dort leben noch ein ganz einfaches baeuerliches Leben. Sie bestellen die Terrassenfelder in gemeinsamer Arbeit und teilen den Gewinn. Die Frauen tragen noch die alten Trachten. Und wir haben neben Lamas - ist gross, spuckt, hat lange Ohren und Wackelschwanz,
Alpaka - ist klein, sehr nett, kleine Ohren und Pueschelschwanz auch Vikunjas gesehen. Sie sehen zierlicher aus und sind eine Wildform. Es gibt hier im Naturschutzgebiet ca. 5.000 Tiere. Alle zwei Jahre, werden sie zusammengetrieben und geschoren. Dann gibt jedes Tier ca. 200g Wolle. Die Unterwolle ist noch weniger. Und weil sie so selten ist und wohl die weicheste Wolle die es gibt, kostet ein Kilo 400$.
Das schoenste aber waren die Kondore. So majestetische Tiere und wir konnten sie in Freiheit sehen - es war ergreifend.
Jetzt muessen wir nur noch die Hoehenanpassung ueberwinden. Annette hat sich jedenfalls schon sehr gut angepasst - mit Hut, Zoepfen, Federohringen und Cocatee :-)

Samstag, 7. Februar 2015

Egifanten in Peru

In Lima waren wir erst mal in einer indianerburg. Auch so eine Lehmziegelpyramide, die von jeder generation ein bisschen hoeher gebaut wurde.
Spaeter wurde sie dann vergessen und die obersten lehziegel sind so verwittert, dass sie wie ein Berg aussah. Ringsherum war die Stadt und auf den Berg/Ruine sind die Jugendlichen Motorcross gefahren. Jetzt ist ca. 1/3 restauriert. die anderen 2/3 werden die naechsten 10 Jahre mit Hilfe der Unesco repariert.

Dann sind wir nach Paracas gefahren. Hier gibt es Wueste und Meer. Ein sehr spannendes naturschutzgebiet. Wir sahen Seeloewen, Robben, pinguine, pelikane und Flamingos. Ist doch anders, den Tieren in der Natur zu begegnen, als im Zoo. Besonders die pelikana sind sehr geduldige zeitgenossen. Sie lassen sich von den kindern streicheln und bleiben fuer ihr Federnputzen auch mal ne halbe Stunde neben deinem Stuhl stehen.


Aber das krasseste haben wir gestern gemacht - DuneCrossing. Und die Duenen hier sind 50m hoch. Leba koennte man dazwischen einparken. Und der Fahrer hat sich wirklich Muehe gegeben, dass wir Spass hatten. Eine halbe Stunde ist er die Duenen mit uns rauf u d runter gerast. Achterbahn ist gar nichts dagegen.
Am schlimmsten war immer, wenn er in Schraeglage an der Seitenwand der Duene langgefahren ist, bis es nicht mehr ging und er nach unten abdrehen musste.

Uwi und Annette sind dann auch noch auch dem Scateboard dir Duene runtergerutscht (hab ich ein Video von hochgeladen) - ich hab mich nicht getraut. Man darf sein Sandboard wieder zum Auto zuruecktragen !!!
Immerhin bin ich dann wieder eingestiegen. Aber das auch nur deshalb, weil ich nicht wusste in welch Richtung ich aus der Wueste rausgekommen waere :-)

Dienstag, 27. Januar 2015

Im dunkelsten Peru

Also das Uwi wollte unbedingt gerne in einem kleinen Boot auf dem Amazonas fahren. Wo einer immer die Schilfinseln beiseite schiebt und einer die Krokodile aus dem Weg wirft. Dann abends im Baumhaus in den Mangoven den Sonnenuntergang anschauen. Da sag einer Männer  wären nicht romantisch.
So sind wir jedenfalls auf die andere Seite der Anden ins Amazonasbecken nach Tarapoto gefahren.


Während es in den Bergen nicht so heiss war  und es nur 2 h am Tag geregnet hat, kehrt sich die Sache hier um. Es regnet maessig bis stark, aber durchaus mal 2 h nicht. Dafür ist es aber um so wärmer (auch nachts).
Am ersten Tag können wir unseren Treckingausflug nicht antreten wegen Hochwasser. Wir schauten im Regen einen Wasserfall an (zu dritt, der Führer, Uwi und ich). Am zweiten Tag ist ein Bootsausflug geplant. Aber die Strasse ist durch einen Erdrutsch verschüttet.

Der Touranbieter beschliesst der ganzen Gruppe erst mal den Wasserfall zu zeigen. Wir sehen so den gleichen Wasserfall noch mal im Regen.
Beim zweiten Versuch die Strasse zu passieren, schafft es unser Fahrer, bis zum Anfang der Schlange vorzudraengeln. Da es hier nur eine Strasse gibt, kann man keine Umleitung ausschildern. Auf der provisorisch abgeschobenen Strasse dürfen deshalb waehrend der Bauarbeiten einzelne Fahrzeuge passieren.
Wenn der erste die Steigung und die Kurve im Lehmmatsch ( natürlich ohne Leitplanke) bis oben geschafft hat, darf der naechste losfahren. Während dessen bringen Tucktucks Fussgaenger und Gepäck bis zur Absturzstelle. Die schlagen sich dann durch die Büsche nach oben durch. Dort werden sie von TuckTucks aus dem Nachbarort abgeholt.

Gott sei Dank entscheidet sich unser Fahrer umzudrehen.
Und Gott sei Dank finden wir in der nächsten Stadt (Moyobamba) zwar keinen Touranbieter und nur zwei geschlossene Touristeninfos (eine vom Bezirk und  eine von der Stadt) - aber doch einen Flusshafen, wo das Uwi Boot fahren konnte.

Ich persönlich wäre genauso gern mit den Saalis in Kremmen gepaddelt :-)

Freitag, 23. Januar 2015

Chachapoya

Sehr spannende Geschichte. Also die Chachapoya sollen weiße Indianer gewesen sein, mit blauen Augen, blonden Haaren und Sommersprossen. Und zwar war der Anteil der Bevölkerung mit diesen Genen so groß, dass sich nicht nur ein paar verirrte Wikinger hier vermehrt haben konnten. Es gibt eine Theorie, wonach ein Völkerzug der Kelten hier angekommen war und geblieben ist. Dafür sprechen wohl auch verschiedene archelogische Funde hinsichtlich der Religion und der Technologie.

Tja jedenfalls wurden sie dann von den Inka belagert und waren gerade ziemlich besiegt, als die Spanier kamen. Deshalb haben die Chachapoya den Spaniern dann geholfen. Leider ist dann fast das ganze Volk ausgestorben, weil sie sich bei den Spaniern mit Masern und Pocken angesteckt hatten und dafür keine Abwehrkräfte da waren.
Weil sie von den Inka noch nicht so lange besetzt waren, spricht hier in der Gegend keiner Quenchua, sondern alle kastillianisch. Aber unser Spanisch ist so schlecht, dass wir den Unterschied nicht merken. Aber es macht trotzdem viel Spaß, die alten Stätten zu entdecken - auch wenn sich das Brummschnuffel gar nicht genug wundern kann, wie unpraktisch es doch waere eine Stadt aus runden Häuser zu bauen :-)

Ja, und dann waren wir beim drittgrößten Wasserfall der Welt. Also zweimal :-)   Wir waren ja 2004 beim Yosemite-Fall, als der noch der drittgrößte war. Da war der Gocta-Fall hier bei Chachapoya natürlich auch schon der größere Fall, aber das wusste damals noch keiner. Die Anwohner hier fürchten sich nämlich vor der Göttin aus dem Wasserfall und wollten nicht das sie gestört wird. Deshalb haben sie mit dieser Naturschönheit keine Werbung gemacht. Erst 2005, als Wissenschaftler in das Dorf kamen um ein Konzept fuer die Trinkwasserversorgung zu machen, wurde der Wasserfall vermessen.

Aber allem Fortschritt zum Trotz, hat die Göttin erst vor zwei Jahren wieder einen Bauern in einen Stein verwandelt. Was man ja daran sehen kann, dass der Bauer weg war und ein neuer Stein da :-) Ich hoffe, mir hat die Göttin nicht geschadet (obwohl sehr beeindruckend dieser enorme Wind der mit dem fallenden Wasser ankommt).
Ich hab ja sogar bei den Karajia-Sagophagen wieder mal ein vierblaettriges Kleeblatt gefunden.

Montag, 19. Januar 2015

Ich war auf dem Dach der Welt

Es war irre. Erst mal sind wir 6 Stunden durch das Gebirge gefahren. Hier geht nur ein kleiner Bus. Die Kurven sind zu eng und die Strasse ist nur einspurig. Das heisst, wenn ein Auto entgegen kommt, muss einer solange rückwärts fahren, bis der andere vorbei kommt. Vor den Kurven hupt des Bus deshalb, damit der entgegen kommende ihn vielleicht hört. Wie die Kinder hier in eine Schule kommen, kann ich mir nicht vorstellen. Ich versuch mal die Videos von der Fahrt hochzuladen.

Ja und dann waren wir in Leimebamba (ca. 2.000 Einwohner). Es gab ca. 30 kleine Läden -wie früher in Polen. Aber die führen nur Sachen, die der Bauer nicht selber herstellen kann - Waschpulver, Räder fuer Schubkarren ... und keinen Käse, keine Butter, kein Gemüse. Es hiess also 3 Tage Fischbuechsen essen :-)
Am zweiten Tag haben wir uns dann auf die Wanderung zu den Ruinen der Chachpoyakultur gemacht (die lebte hier vor den Inka).


Wir sind zuerst eine Serpentienenlehmstasse hochgewandert und als es keine Strasse mehr gab, haben wir immer die Reiter gefragt, wo wir weiter müssen. durch den Bergregenwald ueber einen ganz schmalen Kamm immer steil bergauf bis wir am Hof von Ochochento ankamen. Er hat uns dann mit der Machete den Weg freigehauen  und wir durften auf einen Turm klettern. Da waren wir dann größer als alle die vielen, vielen Berge ringsumher - ein unglaubliches Gefühl.

Jetzt weiss ich, warum sich die Chachapoya Wolkenmenschen nannten.
Ja, die Unesco müsste hier mehr Geld geben und die Gebäude besser schützen und vielleicht auch einen richtigen Weg bahnen oder zumindest fuer Wegweiser sorgen. Aber so war es fuer uns so viel spannender und wir sind unglaublich stolz auf uns.

Montag, 12. Januar 2015

So viel Jegend

Mit dem Flugzeug sind wir erst mal ca. 3.000km über Dschungel geflogen. Das können wir aber nicht alles angucken, hab ich zum Brummschnuffel gesagt. Dann kamen die Anden und gelandet sind wir am Meer.
Hier gibt es aber leider keine Palmen, weil es alles Wüste ist - Steinwüste und Sandwüste. Also wie Kasachstan, nur mit Meer.



Sonst war der Empfang schon gleich super - lustige kleine Nahverkehrsbusse mit lauter Latinomusik. Und überhaupt, so herzliche Menschen, wie hier haben wir noch nirgends getroffen.
Es kümmern sich alle um einen. Wenn man vor dem Klo wartet, kriegt man Bescheid gesagt, dass dort noch das Behindertenklo ist. Im Bus wird wird festgelegt, dass der als erster Aussteigen muss fuer mich den Sitzplatz frei macht, damit ich mit dem schweren Rucksack den Bus nicht verstopfe.
Wenn man mit einer Karte in der Hand irgendwo rumsteht, fragt gleich einer, wo man hin will. Oder an der Kreuzung dreht sich jemand rum, gibt einem die Hand und sagt "Welcome to Peru".

Zum Abnehmen ist es aber nicht das richtige Land. Ueberall werden Puddings angeboten, Schokoladetorte mit Schokoladensosse, Eis in Maxiportionen. Den Rotwein hier kann auch sehr empfehlen.

Wir koennen es also noch gut aushalten, bis die Egis kommen :-)